Mittwoch, 20. August 2014

Daimler und Renault-Nissan Joint Venture in Mexiko

Die Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Autobauer und dem französisch-japanischen Fahrzeughersteller ist nicht neu, aber in dieser Größenordnung doch etwas anderes. Rund 1.5 Mrd. US$ wird das neue Autowerk in Mexiko, in dem vor allem Kompaktwagen für die Mittelklasse hergestellt werden, kosten. Über 300’000 Fahrzeuge werden jährlich vom Band rollen. 2017 werden die ersten Renault-Nissan Autos fertiggestellt sein, ab 2018 die ersten Mercedes. Der kurz- bis mittelfristige Personalbestand ist mit über 5’000 Arbeitern veranschlagt.

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Daimler CEO Dieter Zetsche (rechts)  und Renault-Nissan CEO Carlos Ghosn (links) bei der Pressekonferenz zur Lancierung des neuen Joint-Ventures in Aguascalientes, Mexiko

Die beiden Autokonzerne reagieren mit dieser Offensive in Mexiko auf die sich immer stärker entwickelnden Autoabsatzmärkte in Zentral- und Südamerika. Nebst Asien, sind die Auto- und Reifenabsatztrends vor allem in Lateinamerika, Osteuropa und Teilen Afrikas sehr hoch. Die Auto- und Reifenindustrie kennt das Phänomen bereits aus früheren Jahren als in den fortgeschrittenen Gesellschaften Europas, den USA und in Japan eine Mehrheit der Bevölkerung in die Mittelschicht aufstieg und sich ein eigenes Auto leisten konnte. 


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Daimler und Renault-Nissan bauen gemeinsam in Mexiko das Autowerk Aguascalientes II

 Genau die gleiche Entwicklung ist für die nächsten Jahrzehnte in den Ländern Asiens, Lateinamerikas, Osteuropas und Afrikas absehbar. Die in diesen Regionen in die Mittelschicht migrierende Bevölkerung ist allerdings um ein Mehrfaches zahlreicher, wie zu Zeiten des ersten Auto- und Reifenbooms zwischen 1950 und 2000.