Freitag, 26. September 2014

TIMBERFARM - Endspurt beginnt

In Santiago, der Hauptstadt der panamaischen Provinz Veraguas, wo sich die meisten TIMBERFARM Kautschukplantagen befinden, herrscht derzeit land- und forstwirtschaftlicher Hochbetrieb. Nachdem das Klimaphänomen “El Niño” mit seinen Wetterkapriolen die agrarwirtschaftliche Planung zwischen Juni und August schier unmöglich machte, haben sich die Verhältnisse seit Ende August wieder normalisiert. Unter dem Strich ist Panama von den El Niño Wetterextremen weitgehend verschont geblieben. Dank kräftiger Niederschläge im April und Mai und jetzt wieder seit Ende August, konnte der geringe Regenfall von Juni und Juli kompensiert werden. Jetzt geht es darum, die verbleibende Regenzeit bis Ende November optimal zu nutzen. Für TIMBERFARM bedeutet dies, dass das Pflanzen auf den Kautschukplantagen des Jahrgangs 2014 mit Hochdruck vorangetrieben, resp. Plantage für Plantage zum Abschluss gebracht wird. 

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Die letzten Jungpflanzen stehen in der Baumschule für den Transport auf die Kautschukplantagen bereit...
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...um dort von fleißigen und sorgfältigen Arbeiterinnen eingepflanzt zu werden.

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Tagwerk einer Arbeiterin

Die Pflanzteams kommen gut voran. Nicht zuletzt dank einem motivierten Management Team, welches TIMBERFARM Panama CEO, Ing. Gustavo Barrios um sich geschart hat. Um sein Führungsteam für die Herausforderungen der zweiten Jahreshälfte vorzubereiten und einzustellen, organisierte er im Juli einen Weiterbildungstag zum Thema “Teamwork”.

Dass Unternehmen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren, gehört zwischenzeitlich auch in Lateinamerika zum Repertoire einer fähigen Geschäftsleitung. Über die Begeisterung und das engagierte Mitmachen der Teilnehmenden würde sich vermutlich mancher Chef in Europa oder den USA freuen.

 
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TIMBERFARM Teambildungsseminar für das Management

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Erfolgreiche Seminarteilnehmerin: Rosana Carizzo, dipl. Vermessungsingenieurin, leitet die Abteilung AMA mit vier Mitarbeitenden und ist verantwortlich für alle Vermessungen und Karten sowie für die technische Administration und Illustration aller Baumbestände, Plots und Plantagen.

Nachhaltige Investments in nachwachsende Rohstoffe

Die Stiftung der Harvard University verwaltet mit 32 Mrd. US$ das weltweit größte Universitätsvermögen. Während den letzten zwanzig Jahren hat die Harvard Management Company, welche das Vermögen bewirtschaftet, eine durchschnittliche Jahresrendite von über 12 % auf dem wachsenden Vermögen erzielt. Mit den Vermögenserträgen kann zwischenzeitlich rund ein Drittel des gesamten Jahresetats der Harvard Universität bestritten werden.

Das Besondere am Harvardvermögen ist die starke Fokussierung auf Investitionen in nachwachsende Rohstoffe und in Waldinvestments. Zwischenzeitlich beträgt der Anteil dieser Investitionen fast 15 % am Gesamtvermögen.

Ein Anteil, der nach der PRI Unterzeichnung noch weiter zulegen könnte. PRI steht für Prinziples for Responsible Investment und ist eine Initiative der United Nations (UN), der sich mittlerweile über 1200 institutionelle Anleger, welche ein Gesamtvermögen von 43 Trillionen US$ verwalten, angeschlossen haben. Ziel der Initiative ist es, die weltweiten Anstrengungen für nachhaltige Unternehmensentwicklungen weiter auszubauen und zu stärken. Im Zentrum der PRI Anliegen steht eine kontrollierbare Umwelt-, Sozial- und Unternehmensverantwortung.

Die Harvard Strategie zeigt, dass nachhaltige Engagements, zum Beispiel in die nachwachsenden Rohstoffe Kautschuk und Kautschukholz, nicht nur aus sozialen und ökologischen Gründen sinnvoll sind, sondern auch wirtschaftlich und finanziell überdurchschnittlich abschneiden.

Auch wenn die globale wirtschaftliche und industrielle Entwicklung derzeit bestenfalls als durchzogen bezeichnet werden kann, bleiben die ökonomischen Rahmenbedingungen für TIMBERFARM ausgezeichnet. Die Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen, wie z.B. Naturkautschuk in der Reifen- und Autoindustrie, steht heutzutage im Zentrum jeder industriellen Produktionskette. Dementsprechend steigt die Nachfrage Jahr für Jahr.

Darüber hinaus führt die Wiederaufforstung von verlassenen und versteppten, ehemaligen Regenwaldgebieten, die vor zwei-, dreihundert Jahren dem illegalen und räuberischen Holzfrevel zum Opfer fielen, mit naturnahen Kautschukwaldplantagen, zu weit mehr als nur der Ansiedlung einer rentablen Rohstoffproduktion. Das Tapping und Ernten von Naturkautschuk, wie auch das Verarbeiten und Veredeln der Latexmilch zu Standardprodukten für die Reifen- und verarbeitende Kautschukindustrie, bietet einer wachsenden Zahl von Arbeiterinnen und Arbeitern gut bezahlte Jobs und langfristige Perspektiven. Zwischen 40 und 50 Arbeitende pro 100 Hektar sind während der fünfzehnjährigen Umtriebszeit tagein und tagaus mit der Kautschukplantage und der Verwertung ihrer Rohstoffe beschäftigt. Der Aufbau einer kompetenten und zuverlässigen Belegschaft - TIMBERFARM bewirtschaftet bereits heute knapp 1000 Hektar - ist eine große Herausforderung für das Unternehmen.

Starke Zunahme der Kfz-Zulassungen in Europa

Im August 2014 nahmen die Kfz-Zulassungen in England zum dreißigsten Mal in Folge zu. Gegenüber dem Vorjahr um fast 10 %. Ein positiver Trend, der auch von zahlreichen anderen europäischen Ländern bestätigt wird und ein klares Zeichen dafür ist, dass die wirtschaftliche Talsohle hinter uns liegt. Mit fast 7 Mio. Neuzulassungen und einem Plus von 6.5 % fällt die Halbjahresbilanz für den gesamten EU-Raum positiv aus. In England haben die Kfz-Zulassungen zwischenzeitlich wieder das Niveau des starken Wirtschaftjahrzehnts 1997 - 2007 erreicht. Die Fahrzeugzulassungen kommen ungefähr zu gleichen Teilen aus dem privaten und aus dem gewerblichen Bereich.

Panama - die am schnellsten wachsende Wirtschaft Lateinamerikas

Die ECLAC (Economic Commission for Latin America and the Caribbean), eine Unterorganisation der United Nations (UN), publizierte im August ihren neuesten Wachstumsbericht für die lateinamerikanische Region. Mit einem prognostizierten Wachstum von 6.7 % übernimmt Panama nicht nur die Spitze im regionalen Ranking, sondern dürfte auch im globalen Vergleich sehr weit oben mitspielen.

Hinter Panama folgen Bolivien mit 5.5 %, Kolumbien, Ecuador, Nicaragua und die Dominikanische Republik mit einem Wirtschaftswachstum von jeweils 5 %.

Panamas Wirtschaftsministerium hat die Zahlen bestätigt, weist jedoch darauf hin, dass sich in Panama und in der gesamten lateinamerikanischen Region das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung ebenfalls verlangsamt hat. Während der private Konsum zurückgegangen ist, sind es vor allem die staatlichen Ausgaben für die zahlreichen Infrastrukturprojekte - in Panama z.B. der Ausbau des Panamakanals, die neue Metro, die Vergrößerung der Hafen- und Containerverschiffungsanlagen, verschiedene Straßenausbauprojekte etc. - sowie die Exportwirtschaft, welche das wirtschaftliche Wachstum antreiben.

Autos - Der wachstumsstärkste Markt Lateinamerikas

Lateinamerika zählt nach Asien zu den wirtschaftlich am stärksten wachsenden Regionen der Welt. Der Weltbevölkerungsanteil beträgt rund 9 %. Während das kaufkraftbereinigte Pro-Kopf-Einkommen vor einem guten Jahrzehnt noch unter 3’000 US$ lag, ist dieses zwischenzeitlich auf über 10’000 US$ gestiegen (allerdings mit beträchtlichen regionalen Unterschieden). Ein immer größerer Anteil der lateinamerikanischen Bevölkerung steigt in den kaufkräftigen Mittelstand auf und sorgt für starkes Wachstum in Märkten, die nicht mehr nur die Grund- und Existenzbedürfnisse, wie z.B. Nahrung und Unterkunft, befriedigen.
Nielsen, die weltweit führende Marktforschungsorganisation, welche das aktuelle und künftige Konsumverhalten in Lateinamerika untersucht hat, zeigt in ihrer Studie auf, dass der Automarkt der mit Abstand am stärksten wachsende Markt Lateinamerikas ist.

Rund 75 % der Bevölkerung will zeitnah ein erstes Auto erwerben oder ein altes Auto ersetzen. Diese hohe Kaufabsicht spiegelt sich bereits in den aktuellen Autoverkaufsumsätzen zahlreicher Länder Lateinamerikas. Z.B.

- 2013 wurden in Argentinien 13.5 % mehr Fahrzeuge registriert als im Vorjahr
- 2013 wurden In Chile 12 % mehr neue Autos verkauft als im Vorjahr
- 2013 wurden in Panama 16 % mehr Autos verkauft als im Vorjahr
- Für 2014 rechnet Peru mit einer Zunahme der Autoverkäufe um 12 %
 

Hinter der Autobranche werden in Lateinamerika auch die Märkte Kosmetik, Uhren & Schmuck, Smartphones & Computer, Lifestyle- und Energygetränke, Hotel & Gastronomie sowie Medikamente und Arzneimittel überdurchschnittlich zulegen.

Wie sieht der Reifen der Zukunft aus?

Ansprüche an die Nachhaltigkeit der verwendeten Rohstoffe sowie Erfahrungen und Innovation bei der Technik werden zu Reifen führen, die sich deutlich von denen die wir heute kennen, unterscheiden werden.
Die großen Reifenhersteller geben bis zu 4 % ihres Umsatzes für Forschung & Entwicklung (R&E) aus. Nebst der Optimierung der Fahr- und Bremsfunktionen geht der Trend vor allem Richtung neuen Erfahrungen bzgl. der Unterbringung von Antriebs- und Aufhängungsfunktionen im Rad selber.
So zum Beispiel beim Active Wheel von Michelin. Bei diesem wohl spektakulärsten Technologie-Durchbruch sind alle wichtigen Fahrzeugfunktionen wie Traktion, Aufhängung, Bremsung und Lauf im Rad integriert. Das Active Wheel verfügt über einen eigenen Elektromotor, Bremsen sowie eine Feder-Dämpfer-Einheit. Dieser Radnabenantrieb ist für Elektrofahrzeuge gedacht, die mit einer Batterie oder einer Brennstoffzelle gespeist werden. Wie die Erfahrungen zeigen benötigt das Fahrzeug bei diesem Radtyp weder ein Schaltgetriebe, noch Kupplung, Kardanwelle, Querstabilisator oder Getriebewelle.
Forscher gehen davon aus, dass in etwa zehn Jahren, Fahrzeuge mit diesem Active Wheel unterwegs sein werden. Bereits früher dürfte uns der Airless Reifen im Alltag begegnen - erste Modelle sind bereits im Handel. Es handelt sich dabei um einen luftlosen und deshalb pannensicheren und wartungsfreien Reifen. Dessen radiale Struktur besteht aus Verbundstoffmaterialien. Die Lebensdauer dieses Reifens wird der Lebensdauer des Fahrzeugs angeglichen. Die Struktur ist mit einer Gummilauffläche verbunden, die einfach runderneuert wird, wenn sie abgenutzt ist.
Beim Tweel, welcher ebenfalls aus dem R&D Labor von Michelin stammt, geht es um die Erfahrungen aus Reifen und Rad (engl. Tyre = Reifen, wheel = Rad, =Tweel). Der Tweel besitzt eine Lauffläche aus Gummi, die durch flexible Speichen mit der ebenfalls flexiblen Radnabe verbunden ist. Diese Konstruktion verformt sich, um Stöße und Unebenheiten abzufedern und nimmt genauso leicht ihre ursprüngliche Form wieder ein. Die Dämpfung, die bei konventionellen Reifen durch die Luft erfolgt, wird nun von den flexiblen Speichen übernommen. Die Bewertung dieser Dämpfeigenschaften wird allgemein als sehr gut bezeichnet.

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Michelin Active Wheel

Kautschuk Preisentwicklung Woche 33/2014 bis 38/2014

Die Protagonisten der weltweiten Kautschukproduktion sind sich einig, die Trendumkehr in der Kautschukpreisentwicklung ist überfällig. Obwohl - wie auch der IRSG, der Kautschukweltverband, in seinem Halbjahresbericht festhält - die Nachfrage nach Naturkautschuk steigt, lassen positive Kautschukpreisentwicklungen weiterhin auf sich warten. Nicht einmal ein Produktionsrückgang von bis zu 2 Prozent in den größten Kautschukproduktionsländern, insbesondere auch beim größten Produzenten Thailand, wo Kleinbauern das Tappen wegen der mageren Marge vernachlässigen, hat bisher zu einer Trendkorrektur geführt. Die Tatsache, dass die meisten traditionellen Wirtschaftsregionen ihre Talsohlen hinter sich gelassen haben und die wichtigsten neuen Märkte in Asien und Lateinamerika, zwar langsamer als erwartet, aber immer noch mit einem jährlichen Wachstum von 5 bis 8 Prozent glänzen, genügt offenbar ebenfalls noch nicht, um die Phase der Marktbereinigung abzuschließen. Die Reduktion von Lagerbeständen in China und in den letzten Wochen auch in Thailand, wo die Regierung vor Jahresfrist im Rahmen einer Marktintervention große Bestände geäufnet hatte und jetzt offenbar die Hälfte davon auf den Markt geworfen hat, stellen derzeit die größten und hoffentlich auch letzten Negativereignisse in den Kautschukmärkten dar. TIMBERFARM sieht keinen Grund an den positiven mittelfristigen Trend- und Preisprognosen des IRSG zu zweifeln, zumal diese auch von zahlreichen anderen internationalen Institutionen (z.B. IMF = International Monetary Fund) bestätigt und gestützt werden.