Mittwoch, 15. Juli 2015

TIMBERFARM führt neue Klonklasse ein



Während sich die meisten von uns über die herrlichen Sommertage in unseren Breitengraden freuen können, ist man in Panama mit dem Wetter nicht ganz zufrieden. Dort ist jetzt Regenzeit und Hochsaison für alle Agrar- und Forstwirtschaftsbetriebe. Es ist die intensivste Phase des Jahres und im Zentrum steht vor allem das Pflanzen neuer Kulturen - bei TIMBERFARM das Pflanzen des neuen Kautschukjahrganges. Aber auch die Arbeiten rund um das Hegen und Pflegen bestehender Kulturen und Baumbestände nehmen jetzt wieder mehr Zeit in Anspruch. Die Gärtner unter uns wissen, dass in dieser Zeit nicht nur die Nutzpflanzen am Sprießen sind, sondern auch viel konkurrierendes Unkraut.
Leider ist die Regenzeit im Juni und Juli etwas ins Stocken geraten. Es regnet wohl, aber nicht mit der erwarteten Regelmäßigkeit und Intensität. Verantwortlich dafür ist die Klima-Anomalie EL NINO, ein wissenschaftlich nach wie vor nicht vollständig entschlüsseltes Wetterphänomen, welches in unregelmäßigen Abständen von zwei bis sieben Jahren im äquatorialen Pazifik auftritt (Linie Ecuador - Indonesien) und auch Auswirkungen auf die darüber und darunter liegenden Regionen beidseits des Pazifiks hat. Die Folgen können recht unterschiedlich sein und einerseits zu sintflutartigen Regenfällen führen. Für Panama typischer und in diesem Jahr bis jetzt der Fall; es regnet zu wenig, sowohl was die Niederschlagsmenge betrifft, als auch die Anzahl der Regentage.
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Es regnet in Panama - aber für diese Jahreszeit noch zu wenig.
Die EL NINO Ausprägung in unserem Anbaugebiet ist eher schwach und wird voraussichtlich in den nächsten Wochen noch weiter abnehmen. Um für die jungen Kautschukbäume trotzdem die bestmöglichen Anwachs- und Verwurzelungsbedingungen zu gewährleisten, wurde die Pflanzplanung während den letzten Wochen öfters umdisponiert und auf die verschiedenen, längeren und regenreicheren Phasen konzentriert. Der gegenwärtige Pflanzrückstand von rund zwei Wochen dürfte bis Mitte September aufgeholt werden können.
Im Rahmen seiner regelmäßigen Inspektionen besuchte und besichtigte TIMBERFARM Geschäftsführer, Maximilian Breidenstein, Mitte Juli die TIMBERFARM Betriebe und Plantagen im panamaischen Veraguas. Ein besonderes Augenmerk galt dabei der Einführung der neuen Klonklasse, die TIMBERFARM ab diesem Jahr einsetzt.
Die neuen Klone haben es in sich. Sie wurden aus lateinamerikanischen Kautschuksorten gezüchtet und sind deshalb kompatibel mit der in Panama anzutreffenden Erdbeschaffenheit. Sie sind äußerst robust und resistent und entwickeln ein höheres Holzvolumen. Vor allem aber können sie einen wesentlich höheren Kautschukertrag von bis zu 4.000 kg/ha bringen. Bitte lesen Sie gegebenenfalls die weiteren Ausführungen zum Thema Klonen im nachstehenden Info Blog.
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Die neue Klon-Klasse in der Baumschule…
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...frisch gepflanzt auf Don Elmo

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Sehr gepflegt und gut unterhalten. Ausgezeichnetes 
Wachstum. Die Kautschukplantage Preciosa Charlotta 
auf La Mesa.


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Nebst den Inspektionen der bestehenden Kautschukplantagen, die zur vollen Zufriedenheit des TIMBERFARM Chefs verliefen und welche seit Anfang des Jahres jeweils durch eindrückliche Videoaufnahmen mittels einer Drohne dokumentiert und illustriert werden, standen auch Besichtigungen neuer Ländereien an, die zur Auswahl für weitere TIMBERFARM Kautschukplantagen stehen.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Deutsche Kautschuktagung - DKT & IRC


Ende Juni besuchte das TIMBERFARM GmbH Management (Maximilian Breidenstein, Geschäftsführer und Patrick Schikowski, Chef Kundendienst) die alle drei Jahre stattfindende Deutsche Kautschuktagung (DKT) in Nürnberg, welche dieses Jahr gemeinsam mit der International Rubber Conference (IRC) durchgeführt wurde.
Nebst der Pflege der fachlichen Kontakte ging es vor allem darum, an ausgesuchten Vorträgen und Workshops teilzunehmen und sich in Sachen Kautschukindustrie auf den aktuellen Stand der neuesten Erkenntnisse und Trends bringen zu lassen.
Wie bereits im März in Singapur (Word Rubber Summit 2015) spielte das Thema “Nachhaltige Produktion” auch in Nürnberg eine wichtige Rolle. Der Grund dafür liegt vor allem auch darin, dass die deutsche Kautschukindustrie sehr stark im synthetischen Segment engagiert ist, wo der Einsatz von nicht-erneuerbaren, öl-basierten, so genannten petrochemischen Rohstoffen zentral ist. Im Gegensatz zur Produktion von Naturkautschuk, die per se nachhaltig ist, stehen die Produzenten und Verarbeiter von synthetischem Kautschuk vor viel komplexeren Herausforderungen, wenn es darum geht, vor allem durch Optimierungen in den Arbeitsprozessen auf eine möglichst nachhaltige Produktion und Verarbeitung umzustellen.
Kommt dazu, dass im Zusammenhang mit dem Streben nach mehr Nachhaltigkeit, aber auch nach mehr Sicherheit, immer mehr Vorschriften und Regeln eingehalten werden müssen. So muss beispielsweise ab 2017 ein rund-erneuerter Reifen so intensiv und nachweisbar getestet werden, dass die Testkosten ein Vielfaches eines neuen Reifensatzes betragen werden. In der Konsequenz ist davon auszugehen, dass diese bislang beliebte Variante, die Laufzeit eines Reifens zu verlängern, wirtschaftlich keinen Sinn mehr machen wird. Die positive Kehrseite ist allerdings, dass dadurch der Absatz von neuen Autoreifen und damit zusammenhängend auch der Verbrauch von Naturkautschuk zunehmen wird.
Nachdem zwischenzeitlich die effektive Produktion und Herstellung von TIMBERFARM Kautschuk immer näher kommt, nimmt auch die Zahl der Interessenten in Europa zu, welche sich als Abnehmer für den TIMBERFARM Naturkautschuk interessieren. Um für Vorabklärungen die interessierten Abnehmer mit einer detaillierten Analyse des TIMBERFARM Kautschuks bedienen zu können, wurde am Rande dieser Tagung mit einem auf Kautschukanalysen spezialisierten Labor vereinbart, dass noch in diesem Herbst Kautschukproben von den jungen Kautschukplantagen in Panama zur Analyse geliefert werden.
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Besucherrekord an der DKT & IRC 2015